In den Wechseljahren, auch Klimakterium genannt, durchläuft unser weiblicher Körper einen natürlichen Prozess der hormonellen Umstellung, der uns manchmal ganz schön ins Schwitzen bringen kann. Lass uns hier einmal die wichtigsten Punkte checken, die in dieser Phase so passieren.
Abfall der Hormonproduktion
Die Eierstöcke produzieren immer weniger Hormone. Dadurch sinken vor allem unsere Östrogen- und Progesteronspiegel im Körper.
Unregelmäßige Zyklen und Ausbleiben der Menstruation
Der Mangel an Progesteron führt zunächst zu unregelmäßigen Monatszyklen. Mit der Zeit bleibt der Eisprung und damit die Menstruation ganz aus. Die Menopause ist definiert als die letzte Monatsblutung, nach der 12 Monate lang keine Blutung mehr auftritt.
Langfristige Folgen von Östrogenmangel
Bei einem Östrogenmangel kann es unter anderem durch eine zunehmende Austrocknung der Schleimhäute zu unangenehmer Scheidentrockenheit kommen. Doch langfristig führt er zu noch viel schwerwiegenderen Problemen wie Inkontinenz, Knochenschwund (Osteoporose) und sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Typische Wechseljahresbeschwerden
Häufig bekannte Symptome, die uns in den Wechseljahren begegnen, sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und die zuvor genannte sehr unangenehme Scheidentrockenheit. Es gibt aber auch noch weitere mögliche Beschwerden wie Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen, Haarausfall und Herzrasen und, und, und.
Wie sieht dein Prozess bis zur Menopause aus?
Die Wechseljahre beginnen schleichend mit ersten hormonellen Veränderungen und Zyklusunregelmäßigkeiten (Prämenopause), gefolgt von stärkeren Hormonschwankungen und Beschwerden (Perimenopause), bis die Menstruation letztendlich ganz ausbleibt (Menopause). Dieser Prozess kann sich über 10-15 Jahre erstrecken.
Die 4 Phasen deiner Wechseljahre
Die Wechseljahre werden typischerweise in 4 Phasen unterteilt:
- Prämenopause
- Perimenopause
- Menopause
- Postmenopause
Die Prämenopause ist die Zeit vor Beginn der Wechseljahre, in der die ersten hormonellen Veränderungen wie unregelmäßige Zyklen und Beschwerden vor der Menstruation auftreten.
Die Perimenopause ist die Phase etwa 4-8 Jahre vor der letzten Monatsblutung, in der die Hormonspiegel stark schwanken und typische Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen auftreten.
Die Menopause selbst ist definiert als der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung, rückwirkend nach 12 Monaten ohne Blutung.
Die Postmenopause beginnt nach der letzten Blutung und dauert etwa 10-15 Jahre, in denen sich der Körper auf den niedrigen Hormonspiegel einstellt.
Einige Quellen erwähnen, dass die Menopause manchmal nicht als separate Phase gezählt, sondern nur als Zeitpunkt der letzten Blutung gesehen wird. Aber die Unterteilung in die 4 Phasen Prä-, Peri-, Menopause und Postmenopause ist am gebräuchlichsten.
Phase 1: Prämenopause – wie erkennst du sie?
In der Prämenopause beginnen die ersten Anzeichen der Wechseljahre aufzutreten. In dieser Phase passiert Folgendes:
- Die Eierstöcke produzieren allmählich weniger der Hormone Östrogen und Progesteron. Dies führt zu einem Ungleichgewicht und Schwankungen der Hormonspiegel.
- Eine der ersten Anzeichen sind unregelmäßige Menstruationszyklen. Die Perioden können früher, später oder ganz ausfallen. Auch die Blutungsstärke und -dauer kann sich verändern.
- Viele Frauen erleben erste Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, vaginale Trockenheit und Scheidentrockenheit.
- Weitere mögliche Symptome sind Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Libidoverlust und Gewichtszunahme.
- Obwohl die Eierstöcke weniger Eizellen produzieren, ist in der Prämenopause noch eine Schwangerschaft möglich, weshalb Verhütung weiterhin wichtig ist.
Die Prämenopause markiert den Beginn der hormonellen Umstellung und kann 2-10 Jahre andauern, bevor die letzte Menstruation (Menopause) eintritt. Die Symptome variieren von Frau zu Frau und treten oft schleichend auf.
Phase 2: Perimenopause – was verändert sich jetzt?
Die Eierstöcke produzieren zunehmend weniger der Hormone Östrogen und Progesteron. Dies führt zu starken Schwankungen und einem allmählichen Abfall der Hormonspiegel. Aufgrund des Progesteronmangels in der zweiten Zyklushälfte kommt es zu unregelmäßigen Menstruationszyklen. Die Zyklen können kürzer oder länger werden, die Blutungsstärke und -dauer variieren.
Gegen Ende der Perimenopause können die Abweichungen über 60 Tage betragen. Der schwankende und abfallende Östrogenspiegel löst viele der typischen Wechseljahresbeschwerden aus:
- Hitzewallungen und Schweißausbrüche
- Schlafstörungen
- Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit
- Scheidentrockenheit, Libidoverlust
Weitere mögliche Symptome sind Gewichtszunahme, Gelenkschmerzen, Herz-Kreislauf-Beschwerden. Die Anzahl der Eizellen in den Eierstöcken nimmt ab, der Eisprung wird seltener. Eine Schwangerschaft ist zwar unwahrscheinlicher, aber noch möglich in der Perimenopause.
Die Perimenopause ist eine Übergangsphase mit starken hormonellen Umwälzungen, die zu den typischen Wechseljahresbeschwerden führen. Sie kann 4-8 Jahre andauern.
Phase 3: Menopause – wie wird sie definiert?
Die Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Menstruation einer Frau. Sie wird rückwirkend nach 12 Monaten ohne Monatsblutung diagnostiziert. Genauer gesagt, ist die Menopause definiert als der Zeitpunkt der letzten Menstruation, der mindestens 12 Monate lang keine weitere ovariell ausgelöste Blutung aus der Gebärmutter mehr nachfolgt. Der Durchschnittszeitpunkt der Menopause liegt bei 51-52 Jahren, kann aber zwischen 45 und 55 Jahren variieren.
Die Menopause markiert das Ende der Fruchtbarkeit und Fortpflanzungsfähigkeit einer Frau, da die Eierstöcke die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron dauerhaft einstellen.
Die Menopause ist also der Zeitpunkt der letzten Monatsblutung, der nach 12 Monaten ohne weitere Blutung rückwirkend als solcher definiert wird. Sie bedeutet das Ende der Fruchtbarkeit durch den dauerhaften Ausfall der Eierstockfunktion.
Phase 4: Postmenopause – ist der Spuk nun vorbei?
Nein, mit der Postmenopause sind die Wechseljahre nicht vollständig vorbei. Auch wenn die hormonellen Schwankungen abklingen, können in dieser Phase noch einige Beschwerden auftreten:
- Zu Beginn der Postmenopause leiden viele Frauen noch unter typischen Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen und Scheidentrockenheit. Diese Symptome flauen aber häufig im Laufe der Zeit ab.
- Durch den dauerhaft niedrigen Östrogen- und Progesteronspiegel machen sich nun andere Folgen des Hormonmangels bemerkbar, besonders an Haut, Psyche, Knochen und Gefäßen.
- Häufige Beschwerden in der Postmenopause sind trockene Schleimhäute, dünner werdendes Haar, mehr Falten, Gewichtszunahme und Osteoporose (Knochenschwund).
- Auch wenn die „große Welle“ der Wechseljahresbeschwerden vorbei ist, bleiben manche Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen zum Teil spürbar.
Die Postmenopause kann sich über 10-15 Jahre erstrecken und markiert den Übergang zur reifen Lebensphase einer Frau. Obwohl die Beschwerden meist abnehmen, sollten Frauen in dieser Zeit auf ihre Gesundheit achten und Risiken wie Osteoporose vorbeugen. Mit der richtigen Lebensweise und der regelmäßigen Überwachung durch eine Hormon-Speichel-Analyse, lässt sich die Postmenopause gut meistern. Unsere Geschlechtshormone leisten auch im fortgeschrittenen Alter weiterhin einen erheblichen Beitrag für unsere Gesundheit.
Zusammenfassung
Hier nochmals eine Zusammenfassung einiger Anzeichen, anhand derer du erkennen kannst, in welcher Phase der Wechseljahre du dich befindest:
Prämenopause
- Erste Anzeichen sind leichte Zyklusveränderungen, wie eine langsame Verkürzung der Perioden und unregelmäßige Abstände zwischen den Regelblutungen.
- Auch Zwischenblutungen, Spannungsgefühl in den Brüsten, Wassereinlagerungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen können erste Symptome sein.
Perimenopause
- In dieser Phase werden die Zyklen deutlich unregelmäßiger, die Abstände zwischen den Blutungen länger.
- Typische Beschwerden sind Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
- Auch Scheidentrockenheit und Libidoverlust können auftreten.
Menopause
- Die Menopause ist definiert als der Zeitpunkt der letzten Regelblutung, rückwirkend nach 12 Monaten ohne weitere Blutung.
- Durchschnittlich treten die letzten Blutungen im Alter von 51 Jahren auf.
Postmenopause
- In dieser Phase pendeln sich die Hormonspiegel auf einem niedrigen Niveau ein.
- Typische Beschwerden wie Hitzewallungen und Scheidentrockenheit klingen meist ab, andere Symptome wie Osteoporose und Herz-Kreislauf-Risiken rücken in den Fokus.
Wichtig ist, dass jede Frau die Veränderungen bei sich individuell wahrnimmt. In der Hormonberatung kann ich dir helfen, die genaue Phase zu bestimmen und Beschwerden zu behandeln. Mit Verständnis für den eigenen Körper und einer sanften Unterstützung lassen sich die Wechseljahre gut meistern.
Danke, dass du dich auf diesen Blogartikel eingelassen und bis hierher gelesen hast.
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Herzensgruß – Heike mit „Frauen STARK im Wechsel“
Hormonfachkraft & Coach | Stoffwechselexpertin | Autorin | Ernährungsberaterin