AD(H)S verstehen: Die unterschätzte Rolle der Hormone

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Viele haben bei AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) wahrscheinlich sofort zappelnde Kinder oder unkonzentrierte Jugendliche im Kopf. Was jedoch oft übersehen wird: Auch unsere Hormone spielen dabei eine entscheidende Rolle. AD(H)S und Hormone hängen viel enger zusammen, als viele denken – das betrifft Kinder, Jugendliche und Erwachsene, und ganz besonders uns Frauen.

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AD(H)S und Hormone: Wenn Konzentration und Verhalten aus dem Gleichgewicht geraten

Vielleicht kennst du das: Du (oder dein Kind) kämpfst immer wieder mit Konzentrationsproblemen, auffälligem Verhalten oder Gedächtnislücken. Früher oder später taucht dann die Frage auf: „Ist das AD(H)S?“
Oft folgt nach der Diagnose direkt ein Rezept für Medikamente wie Ritalin oder Stratera. Doch viele Eltern und Betroffene fragen sich, ob es nicht auch andere Ursachen und Wege gibt. Genau hier lohnt es sich, AD(H)S und Hormone zusammen zu betrachten – denn dein Hormonhaushalt kann einen riesigen Einfluss auf deine Symptome haben.


AD(H)S und Hormone: Was passiert im Körper?

AD(H)S wird häufig mit einem Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn erklärt, vor allem Dopamin. Doch Hormone wie Östrogen, Progesteron, Testosteron und Cortisol steuern genau diese Botenstoffe. Wenn dein Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht gerät, kann das AD(H)S-Symptome verstärken oder sogar erst auslösen.

Typische hormonelle Auslöser für Konzentrationsmangel und Verhaltensauffälligkeiten bei AD(H)S:

  • Progesteron- und Testosteronmangel: Zu wenig davon kann dich unkonzentriert und launisch machen.
  • Nebennierenschwäche (Cortisolmangel): Dauerstress oder alte seelische Wunden schwächen die Nebennieren und bringen dich aus dem Tritt.
  • Schilddrüsenprobleme: Eine träge oder überaktive Schilddrüse kann deine Konzentration und dein Verhalten beeinflussen.
  • Zu viel Adrenalin (z.B. durch Zucker): Zucker kann deinen Adrenalinspiegel in die Höhe treiben – das sorgt für Unruhe und macht Fokussieren schwer.
  • Stress durch Familie, Schule oder fehlende Geborgenheit: Anhaltender Stress bringt deinen Hormonhaushalt durcheinander und kann AD(H)S-Symptome verstärken.
  • Wenig Selbstvertrauen: Auch das kann Stresshormone anfeuern und alles noch schlimmer machen.

Stimmungsschwankungen, Wut & Co: Wie AD(H)S und Hormone zusammenspielen

Vielleicht hast du schon erlebt, wie deine Stimmung plötzlich kippt oder du extrem gereizt bist. Auch das kann mit AD(H)S und Hormonen zusammenhängen:

  • Zu wenig Testosteron oder Progesteron: Das macht dich launisch und schnell aufbrausend.
  • Dauerstress (Cortisol aus dem Gleichgewicht): Das bringt deine Gefühle durcheinander und kann dich sogar aggressiv machen.
  • Schilddrüse außer Kontrolle: Sie beeinflusst, wie du dich fühlst und wie du reagierst.
  • Zu viel Adrenalin und Cortisol: Wenn du ständig unter Strom stehst, bist du oft unruhig und schnell überfordert.

Schilddrüse & AD(H)S: Warum die richtigen Werte so wichtig sind

Viele denken, ein einfacher Bluttest reicht, um die Schilddrüse zu checken. Doch die sogenannten „Normwerte“ sind Durchschnittswerte und sagen oft wenig über dich persönlich aus.

Wichtig ist: Lass an einem Tag, an dem du typische Symptome hast, TSH, FT3 und FT4 bestimmen. Nur der TSH-Wert allein reicht nicht aus.
Abzuklären wäre auch, ob bei dir vielleicht Parasiten, Fluor, Quecksilber oder Nährstoffmängel eine Rolle spielen könnten. All das kann deinen Hormonhaushalt und damit deine AD(H)S-Symptome beeinflussen.


AD(H)S, Hormone und seelische Wunden: Warum frühe Erfahrungen so viel bewirken

Was viele nicht wissen: Auch seelische Verletzungen und schwierige Erfahrungen in der Kindheit können das Hormonsystem und damit die AD(H)S-Symptomatik beeinflussen. Wenn ein Kind zum Beispiel wenig Geborgenheit erlebt, häufig mit Konflikten konfrontiert ist oder traumatische Situationen durchlebt, kann das Nervensystem nachhaltig belastet werden. Oft können Kinder solche Erlebnisse nicht in Worte fassen, aber ihr Körper reagiert trotzdem: Die Nebennieren werden strapaziert, Stresshormone steigen und das Immunsystem wird anfälliger. Die Folgen zeigen sich manchmal erst Jahre später – etwa durch eine erhöhte Stressanfälligkeit, Konzentrationsprobleme oder emotionale Instabilität. Auch die Forschung zur frühkindlichen Entwicklung zeigt, wie prägend diese Zeit für das Zusammenspiel von AD(H)S und Hormonen sein kann.


AD(H)S und Hormone bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Gerade in der Pubertät geht’s hormonell richtig rund. Kein Wunder, dass viele Mädchen und Jungs dann noch mehr mit Unruhe, Konzentrationsproblemen und Stimmungsschwankungen zu kämpfen haben.

Mädchen sind oft eher verträumt, ziehen sich zurück und werden leicht übersehen. Jungs sind meist auffälliger, weil sie hyperaktiv und impulsiv sind – da fällt AD(H)S schneller auf.

Doch auch Erwachsene sind betroffen – und hier spielt das Thema Hormone eine noch größere Rolle.


AD(H)S bei Frauen: Die stillen Symptome und der Einfluss der Hormone

Gerade bei Frauen zeigt sich AD(H)S oft ganz anders als bei Männern – und das macht die Diagnose manchmal schwierig. Viele Frauen mit AD(H)S sind nicht laut oder auffällig, sondern eher ruhig, nachdenklich und wirken nach außen angepasst. Sie haben oft Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, vergessen schnell Dinge oder verlieren den Faden im Alltag. Typisch ist auch, dass sie sich leicht ablenken lassen, häufig Tagträumen nachhängen und sich im Chaos von Gedanken oder Aufgaben verlieren.

Hinzu kommt, dass Frauen ihre Symptome häufig lange kompensieren – zum Beispiel durch Perfektionismus, übermäßigen Ehrgeiz oder das Bedürfnis, es allen recht zu machen. Das kostet viel Energie und führt nicht selten zu Erschöpfung, Selbstzweifeln oder sogar Depressionen. Besonders in Zeiten hormoneller Veränderungen, wie vor der Periode, nach einer Schwangerschaft oder in den Wechseljahren, können sich die AD(H)S-Symptome deutlich verstärken. Dann werden Konzentrationsprobleme, innere Unruhe und Stimmungsschwankungen noch spürbarer.

Viele Frauen entdecken ihr AD(H)S deshalb erst im Erwachsenenalter – oft, wenn die Anforderungen im Alltag steigen oder die hormonelle Balance ins Wanken gerät. Umso wichtiger ist es, bei Frauen nicht nur auf die klassischen, „lauten“ Symptome zu achten, sondern auch die stilleren Anzeichen ernst zu nehmen und den Hormonhaushalt mit in den Blick zu nehmen.


Symptomverstärkung in den Wechseljahren: Wenn AD(H)S und Hormone aus dem Gleichgewicht geraten

Ein besonders wichtiger Lebensabschnitt für viele Frauen ist die Zeit der Wechseljahre. In dieser Phase geraten die Hormonspiegel – vor allem Östrogen und Progesteron – stark ins Schwanken oder fallen ab. Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Körper, sondern auch auf das Gehirn. Viele Frauen berichten, dass sich ihre AD(H)S-Symptome in den Wechseljahren deutlich verstärken: Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit, Stimmungsschwankungen und innere Unruhe nehmen zu. Manche erleben ihre AD(H)S-Probleme sogar zum ersten Mal richtig in dieser Lebensphase oder merken, dass sie plötzlich viel deutlicher werden. Das Zusammenspiel von AD(H)S und Hormonen wird hier besonders spürbar.


Welche Hormone sind also bei AD(H)S besonders wichtig?

  • Östrogen: Sorgt dafür, dass wichtige Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin im Gleichgewicht bleiben. Sinkt der Spiegel, kann das AD(H)S-Symptome verstärken – besonders in den Wechseljahren.
  • Progesteron: Wirkt beruhigend – fehlt es, bist du schneller gereizt und unkonzentriert.
  • Testosteron: Zu wenig davon kann Stimmungsschwankungen und Konzentrationsprobleme machen.
  • Cortisol und DHEA: Cortisol ist das klassische Stresshormon. Zu viel oder zu wenig davon bringt alles durcheinander. DHEA hilft, Stress zu regulieren.

Wie entsteht AD(H)S durch Hormone? Die „Hormonstraße“ im Kopf

Das Zusammenspiel von AD(H)S und Hormonen ist ziemlich komplex – aber wenn du verstehst, wie Hormone auf das Gehirn wirken, wird klar, warum sie so einen großen Einfluss auf deine Symptome haben.

Hormonchaos: Schwankungen als Auslöser

Unser Hormonhaushalt ist nie konstant. Besonders in bestimmten Lebensphasen – zum Beispiel während der Pubertät, im Menstruationszyklus, in der Schwangerschaft, nach der Geburt oder in den Wechseljahren – geraten die Hormone ordentlich in Bewegung. Auch anhaltender Stress kann dafür sorgen, dass die Spiegel von Östrogen, Progesteron, Testosteron und Cortisol schwanken. Diese Hormone sind nicht nur für den Körper wichtig, sondern wirken direkt auf das Gehirn.

Botenstoffe im Gehirn geraten aus dem Gleichgewicht

Hormone steuern die Produktion und Freisetzung von sogenannten Neurotransmittern – das sind Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin. Sie sorgen dafür, dass Informationen im Gehirn weitergeleitet werden und beeinflussen Aufmerksamkeit, Motivation, Stimmung und Impulskontrolle. Wenn durch hormonelle Schwankungen zu wenig oder zu viel von diesen Botenstoffen produziert wird, gerät das feine Gleichgewicht im Gehirn aus der Balance. Das Ergebnis: Du bist vielleicht unkonzentriert, vergesslich, schnell abgelenkt oder emotional instabil.

Bestimmte Hirnregionen funktionieren nicht optimal

Die wichtigsten Botenstoffe wirken in ganz bestimmten Bereichen des Gehirns. Besonders betroffen sind der präfrontale Cortex (zuständig für Planung, Organisation und Impulskontrolle), das limbische System (Emotionen) und die Basalganglien (Bewegungssteuerung). Wenn die Kommunikation zwischen diesen Hirnregionen gestört ist, zeigt sich das in typischen AD(H)S-Symptomen: Unaufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität oder emotionale Achterbahnfahrt.

Symptome werden stärker oder tauchen erst auf

Gerade in Lebensphasen mit starken hormonellen Veränderungen – wie Pubertät, Schwangerschaft, nach der Geburt oder in den Wechseljahren – kann das Zusammenspiel von Hormonen und Botenstoffen so durcheinandergeraten, dass AD(H)S-Symptome plötzlich viel stärker werden oder sogar zum ersten Mal richtig auffallen. Manche Menschen erleben, dass sie in diesen Zeiten besonders vergesslich, reizbar oder unruhig sind – ohne zu wissen, dass Hormone dabei eine große Rolle spielen.


Kurz gesagt:
Deine Hormone steuern über viele Umwege, wie gut dein Gehirn funktioniert. Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, wirkt sich das direkt auf deine Konzentration, deine Stimmung und dein Verhalten aus – und kann AD(H)S-Symptome verstärken oder sogar auslösen.


Zusammenfassung

AD(H)S und Hormone sind ein starkes Team – im Positiven wie im Negativen. Deine Symptome hängen oft viel enger mit deinem Hormonhaushalt zusammen, als du denkst. Besonders in den Wechseljahren kann sich AD(H)S plötzlich verstärken oder sogar erst richtig bemerkbar machen.
Wenn du nach Alternativen zu Medikamenten suchst oder einfach mehr über die Ursachen wissen willst, lohnt es sich, genauer hinzuschauen – und auch mal die Hormone im Blick zu behalten. Du bist nicht allein – und es gibt viele Wege, wie du dich besser fühlen kannst!


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