Neulich wurde ich gefragt, ob sich eine Brustvergrößerung auch hormonell auswirkt. Das ist eine sehr gute Frage und ich möchte sie in diesem Artikel gerne aufgreifen. Dazu solltest du wissen, dass wir zwischen zwei grundlegenden Verfahren der Brustvergrößerung unterscheiden: Hormonelle Brustvergrößerung und die Implantat-Methode.
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Hormonelle Brustvergrößerung: Mechanismus und Effekte
Bei einer hormonellen Brustvergrößerung kommen in der Regel Östrogen und Progesteron zum Einsatz, da diese Hormone das Brustgewebe sowie die Entwicklung der Drüsen anregen. Durch die Einnahme dieser Hormone kann es zu einer vorübergehenden Vergrößerung der Brust kommen, was vor allem auf eine Zunahme von Fett- und Drüsengewebe sowie auf Wassereinlagerungen zurückzuführen ist. Häufig nimmt das Brustvolumen dabei um bis zu 30 Prozent zu, wobei die Ausprägung von Person zu Person unterschiedlich sein kann. Wird die Hormonbehandlung beendet, kehrt die Brust in den meisten Fällen wieder zu ihrer ursprünglichen Größe zurück, was gelegentlich mit einer gewissen Erschlaffung des Gewebes einhergehen kann.
Auswirkungen bei hormoneller Brustvergrößerung
Die externe Zufuhr von weiblichen Sexualhormonen wie Östrogen und Gestagen zur Brustvergrößerung kann das empfindliche Gleichgewicht des Hormonhaushalts erheblich stören. Hormone steuern zahlreiche biologische Prozesse im Körper, und eine künstliche Erhöhung ihrer Spiegel wirkt sich daher auf viele Ebenen aus.
Häufige Nebenwirkungen bei hormoneller Brustvergrößerung
- Gewichtszunahme (meist bis zu 2 kg)
- Brustspannen durch das schnelle Wachstum der Brüste
- Stimmungsschwankungen und mögliche depressive Verstimmungen
- Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten im Menstruationszyklus
- Schmierblutungen nach Abschluss der Kur
Ernsthafte Risiken einer hormonellen Brustvergrößerung
- Erhöhtes Thromboserisiko (Blutgerinnsel)
- Mögliche Förderung hormonabhängiger Erkrankungen wie Brustkrebs
- Bluthochdruck
- Hormonelle Ungleichgewichte mit weiteren gesundheitlichen Folgen
Wissenswertes
Die meisten Nebenwirkungen einer hormonellen Brustvergrößerung sind reversibel und verschwinden in der Regel nach dem Absetzen der Hormone wieder. Allerdings sind die langfristigen Folgen dieser Behandlung bislang nicht ausreichend erforscht, weshalb eine ausführliche ärztliche Beratung vor Beginn einer solchen Hormontherapie unbedingt notwendig ist.
Was hilft bei Schmerzen durch hormonelle Brustvergrößerung?
- Schonung und Ruhe: Gönne deinem Körper ausreichend Ruhe, besonders wenn das Brustgewebe spannt oder schmerzt.
- Kühlen: Kühle die Brust sanft mit einem Kühlpad, um Spannungsgefühle zu lindern (ein dünnes Tuch dazwischenlegen, um Hautreizungen zu vermeiden).
- Bequeme BHs: Trage einen gut sitzenden, nicht einengenden BH, um die Brust zu stützen und Bewegungen abzufedern.
- Sanfte Schmerzmittel: Bei stärkeren Beschwerden können – nach Rücksprache mit dem Arzt – milde Schmerzmittel wie Paracetamol helfen.
- Hormonbehandlung anpassen: Sollten die Schmerzen sehr stark oder langanhaltend sein, sprich mit deinem behandelnden Arzt. Gegebenenfalls kann die Dosierung angepasst oder die Behandlung pausiert werden.
- Arzt aufsuchen: Bei ungewöhnlich starken, anhaltenden oder einseitigen Schmerzen, Rötung, Schwellung oder Fieber solltest du immer ärztlichen Rat einholen.
Meist sind die Schmerzen vorübergehend und klingen nach Ende der Hormonbehandlung wieder ab.
Wann ist eine hormonelle Brustvergrößerung angezeigt?
Medizinische Indikation
Eine hormonelle Brustvergrößerung ist aus medizinischer Sicht nur dann angezeigt, wenn im Jugendalter ein nachgewiesener Hormonmangel vorliegt, etwa wenn die Brustentwicklung aufgrund eines Mangels an weiblichen Sexualhormonen wie Östrogen oder Progesteron ausbleibt oder stark verzögert ist. In solchen Fällen kann eine gezielte Hormonersatztherapie dazu beitragen, die normale Brustentwicklung zu fördern.
Kosmetische Gründe
Eine hormonelle Brustvergrößerung wird von Fachleuten aus rein ästhetischen Gründen nicht empfohlen, da die möglichen Risiken und Nebenwirkungen in keinem sinnvollen Verhältnis zum Nutzen stehen und der Effekt zudem meist nicht von Dauer ist. Nach dem Absetzen der Hormone nimmt die Brust in der Regel wieder an Größe ab, und es können gesundheitliche Risiken wie Thrombosen, Bluthochdruck oder hormonabhängige Tumorerkrankungen auftreten.
Geschlechtsangleichung
Bei einer Geschlechtsangleichung von männlich zu weiblich ist die hormonelle Brustvergrößerung ein zentraler Bestandteil der medizinischen Transition. Hierbei werden vor allem Östrogene und Antiandrogene eingesetzt: Östrogene fördern das Wachstum des Brustdrüsengewebes und sorgen für die Entwicklung weiblicher Körpermerkmale, während Antiandrogene die Wirkung männlicher Hormone blockieren und so die feminisierende Wirkung der Östrogene verstärken. Bereits in den ersten Monaten der Hormontherapie können erste Veränderungen an der Brust auftreten, das vollständige Brustwachstum entwickelt sich jedoch meist über mehrere Jahre und fällt individuell unterschiedlich aus.
Ablauf einer hormonellen Brustvergrößerung
Die Hormontherapie führt meist innerhalb von 3–6 Monaten zu ersten sichtbaren Veränderungen an der Brust. Das maximale Brustwachstum wird nach etwa 2–3 Jahren erreicht, wobei die endgültige Größe individuell unterschiedlich ist und häufig einen A- bis kleinen B-Cup nicht überschreitet.
Grenzen einer hormonellen Brustvergrößerung
Die hormonell erreichte Brustgröße bleibt oft begrenzt. Wer ein größeres Volumen wünscht, kann zusätzlich eine Brustvergrößerung mit Implantaten in Erwägung ziehen.
Vorteile einer hormonellen Brustvergrößerung
Die hormonelle Methode vermeidet chirurgische Risiken und sorgt meist für ein natürlich wirkendes Ergebnis. Die Hormontherapie ist also der Standardweg für die Brustentwicklung bei der Geschlechtsangleichung von Mann zu Frau.
Chirurgische Brustvergrößerung durch Implantate
Eine chirurgische Brustvergrößerung, etwa durch Implantate, beeinflusst den Hormonhaushalt nicht direkt, da das Brustvolumen rein mechanisch vergrößert wird und keine hormonellen Prozesse im Körper ausgelöst werden. Im Vergleich zu hormonellen Methoden bieten chirurgische Verfahren dauerhaftere und zuverlässigere Ergebnisse, ohne die typischen hormonellen Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme oder ein erhöhtes Risiko für hormonabhängige Erkrankungen.
Auswirkungen von Brustimplantaten auf den Körper
Lokale Komplikationen
Nach einer Brustimplantat-Operation können bei dir Schmerzen, Schwellungen und Infektionen auftreten – das ist in den ersten Wochen nach dem Eingriff ganz normal und gehört zu den typischen kurzfristigen Nebenwirkungen.
Die häufigste Langzeitkomplikation ist die sogenannte Kapselfibrose: Dein Körper bildet eine feste Hülle aus Narbengewebe um das Implantat. Wenn diese Kapsel sich verhärtet, kann das Schmerzen verursachen und die Form deiner Brust verändern. Das passiert bei etwa 5–15 % der Patientinnen.
Seltener kommt es zu einem Riss im Implantat (Implantatruptur). Das kann zu Verhärtungen, Knoten oder einer sichtbaren Veränderung der Brustform führen.
Außerdem kann sich das Implantat verschieben oder drehen – besonders bei tropfenförmigen (anatomischen) Prothesen. Dadurch kann die Brust asymmetrisch wirken oder ihre Form verlieren.
Wenn du nach der OP ungewöhnliche Schmerzen, starke Schwellungen oder Veränderungen an deiner Brust bemerkst, solltest du immer deine Ärztin oder deinen Arzt kontaktieren.
Systemische Beschwerden
Viele Frauen berichten nach dem Einsetzen von Brustimplantaten über unspezifische Symptome wie chronische Müdigkeit, Gelenkschmerzen, Herzrasen, Konzentrationsstörungen, Migräne, Muskelschwäche, Taubheitsgefühle, Hautausschlag, depressive Verstimmungen und hormonelle Beschwerden. Diese Beschwerden werden unter dem Begriff „Breast Implant Illness“ (BII) zusammengefasst und können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.
BII ist bislang keine offiziell anerkannte medizinische Diagnose. Die Symptome überschneiden sich mit vielen anderen Erkrankungen, und es gibt bisher keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise oder spezifische Diagnosetests, die BII klar nachweisen könnten. Die Forschung dazu läuft noch, und die Beschwerden müssen immer sorgfältig ärztlich abgeklärt werden, um andere Ursachen auszuschließen.
Implantate als Fremdkörper und Immunreaktion
Egal ob du ein Zahnimplantat, einen Herzschrittmacher oder ein künstliches Gelenk bekommst – dein Körper erkennt jedes Implantat grundsätzlich als Fremdkörper. So auch ist das auch bei Implantaten in der Brust. Das Immunsystem reagiert darauf, indem es verschiedene Abwehrzellen wie Makrophagen (Fresszellen) und andere weiße Blutkörperchen zur Implantatstelle schickt. Ziel ist es, den Fremdkörper zu isolieren oder sogar abzustoßen. Diese Reaktion ist zunächst sinnvoll, weil sie die Wundheilung unterstützt und Keime bekämpft.
Wenn die Immunreaktion aber länger anhält, kann es zu chronischen Entzündungen und schmerzhaften Komplikationen kommen. Dein Körper kann das Implantat dann mit Bindegewebe umkapseln, was zu einer sogenannten Verkapselung führt. Dadurch kann die Funktion des Implantats beeinträchtigt werden, und du könntest Schmerzen bekommen.
Die Rolle von immunmodulierenden Hormonen
Cortisol ist ein Stresshormon, das in der Nebenniere gebildet wird. Es wirkt stark immunsuppressiv, dämpft also die Aktivität des Immunsystems. Bei chronischem Stress oder lang anhaltender Entzündungsreaktion kann ein dauerhaft hoher Cortisolspiegel die Immunabwehr schwächen, was das Risiko für Infektionen und andere Erkrankungen erhöht.
DHEA (Dehydroepiandrosteron) ist ebenfalls ein Hormon der Nebenniere und wirkt als Gegenspieler zu Cortisol. DHEA stärkt das Immunsystem, erhöht die Aktivität der natürlichen Killerzellen und verbessert die Stresstoleranz. Es wirkt regulierend auf den Hormonstoffwechsel und kann die negativen Effekte eines erhöhten Cortisolspiegels abmildern. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Cortisol und DHEA ist wichtig für die Immunbalance, insbesondere bei Belastungen wie einer Implantation.
Fazit
Eine hormonelle Brustvergrößerung wirkt sich direkt auf den Hormonhaushalt aus und kann die Brust vorübergehend vergrößern, birgt aber erhebliche Risiken und ist nicht dauerhaft wirksam. Chirurgische Methoden beeinflussen die Hormone hingegen nicht direkt, aber Implantate lösen immer eine Immunreaktion aus, da sie als Fremdkörper erkannt werden. Ein ausgewogenes Verhältnis von DHEA und Cortisol kann helfen, das Immunsystem zu regulieren: DHEA unterstützt die Immunabwehr, während Cortisol überschießende Entzündungen dämpft. Beide Hormone sind daher für die Immunregulation nach Implantationen von Bedeutung.
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Herzensgruß – Heike Ferg mit „Frauen STARK im Wechsel“
Autorin | Hormoncoach & psychologische Beraterin mit Schwerpunkt Psychoneuroendokrinologie | Balance-Geberin & Mut-Macherin im Wechsel