Die Rolle der Hormone bei Ängsten und psychischen Erkrankungen

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Gehirnforscher sind sich einig, dass Hormone einen maßgeblichen Einfluss auf unsere Gefühlswelt ausüben. Wenn unser Hormonsystem durch äußere oder innere Faktoren aus dem Gleichgewicht gerät, kann dies starke Auswirkungen auf unsere Emotionen und unser Denken haben. Eine Folge können Panikattacken, Angstzustände und psychische Erkrankungen sein.

Die Macht der Hormone über unsere Emotionen

Hormone sind chemische Botenstoffe, die in unserem Körper produziert werden und eine entscheidende Rolle für unsere Stimmungslage und Gefühlswelt spielen. Sie beeinflussen maßgeblich, wie wir uns fühlen und wie wir auf bestimmte Situationen emotional reagieren. Verschiedene Hormone sind eng mit unseren Emotionen verknüpft. Zu Ihnen gehören:

Serotonin und Dopamin

Diese beiden Neurotransmitter sind eng mit unserem emotionalen Wohlbefinden verknüpft. Serotonin reguliert unter anderem die Stimmung, den Appetit und den Schlaf-Wach-Rhythmus. Dopamin ist hingegen für Motivation, Belohnung und Konzentration verantwortlich.

Schilddrüsenhormone

Die von der Schilddrüse produzierten Hormone wie Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) beeinflussen zahlreiche Körperfunktionen, darunter den Stoffwechsel, die Herzfrequenz und die Stimmung.

Geschlechtshormone

Hormone wie Östrogen, Progesteron und Testosteron spielen eine wichtige Rolle für das emotionale Gleichgewicht. Schwankungen in diesen Hormonen können Stimmungsschwankungen, Ängste und Depressionen begünstigen.

Nebennierenhormone

Die Nebennierenrinde produziert Hormone wie Cortisol, die bei der Stressregulierung und der Aufrechterhaltung des Energiehaushalts eine Schlüsselrolle spielen. Ein Ungleichgewicht dieser Hormone kann zu Angstzuständen und depressiven Verstimmungen führen.

Wie du gesehen hast, haben nicht wenige Hormone einen komplexen Einfluss auf unser emotionales Befinden. Ein ausgewogenes Hormonsystem ist daher von großer Bedeutung für unsere psychische Gesundheit.

Ganzheitliche Herangehensweise bei psychischen Erkrankungen

Die Herausforderung bei der Behandlung psychischer und neurologischer Erkrankungen besteht darin, durch sorgfältige „Detektivarbeit“ die individuellen Ursachen jedes Patienten zu ergründen. Dies gilt für alle Betroffenen, unabhängig davon, ob sie unter AD(H)S, Psychosen, Zwangsstörungen, Ängsten oder Depressionen leiden.

Berücksichtigung der Hormonthematik

In diesem Zusammenhang darf der Einfluss von Hormonen keinesfalls außer Acht gelassen werden. In den letzten Jahren kamen viele neue Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Hormonen und psychischen Erkrankungen hinzu. Es wird jedoch noch eine Weile dauern, bis diese Entdeckungen in der klassischen Behandlung durch Psychologen und Psychotherapeuten vollständig berücksichtigt werden.

Ganzheitlicher Ansatz statt einseitiger Medikation

Die alleinige Gabe von Psychopharmaka bei seelischen Erkrankungen wird vermutlich nicht die Medizin der Zukunft sein. Um Ängste und Depressionen zu heilen oder zu verhindern, sollten Therapeuten stattdessen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und verschiedene Aspekte ansprechen, bevor sie sich für eine einseitige Behandlung mit Psychopharmaka entscheiden. Dieser ganzheitliche Ansatz erfordert eine sorgfältige Untersuchung der individuellen Ursachen und Zusammenhänge, einschließlich einer möglichen hormonellen Komponente. Nur so kann eine angemessene und umfassende Behandlung erfolgen, die neben einer eventuellen medikamentösen Therapie auch andere Maßnahmen wie Psychotherapie, Ernährungsumstellung oder Bewegung einbezieht. Die Zukunft der Behandlung psychischer Erkrankungen liegt in einer personalisierten und ganzheitlichen Herangehensweise, die den komplexen Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche Rechnung trägt.

Bahnbrechende Studie zu Hormonproblemen bei psychischen Erkrankungen

Eine bemerkenswerte Untersuchung der britischen Ärztin und Progesteron-Forscherin Dr. Katharina Dalton brachte erstaunliche Ergebnisse ans Licht. In der von ihr geleiteten Studie wurden alle Patientinnen einer psychiatrischen Klinik einem Hormontest unterzogen. Das Ergebnis war aufschlussreich: Bei der überwiegenden Mehrheit der untersuchten Frauen zeigten sich eklatante Hormonprobleme. Diese Feststellung unterstreicht die enge Verbindung zwischen Hormonstörungen und psychischen Erkrankungen. Die Studie von Dr. Dalton war bahnbrechend, da sie den Fokus auf die oft übersehene hormonelle Komponente bei der Behandlung psychischer Leiden lenkte. Ihre Ergebnisse legten nahe, dass eine ganzheitliche Herangehensweise, die auch hormonelle Aspekte berücksichtigt, von entscheidender Bedeutung für eine effektive Therapie sein kann. Diese Erkenntnis hat das Potenzial, die Behandlungsansätze in der Psychiatrie grundlegend zu verändern. Anstatt sich ausschließlich auf Psychopharmaka zu verlassen, könnten Hormonungleichgewichte gezielt angegangen und ausgeglichen werden, um die Symptome psychischer Erkrankungen zu lindern oder sogar zu beseitigen. Dr. Daltons Pionierarbeit hat den Weg für weitere Forschungen auf diesem Gebiet geebnet und dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Bedeutung der Hormongesundheit bei psychischen Leiden zu schärfen. Ihre Studie markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung ganzheitlicher und individualisierter Behandlungsansätze in der Psychiatrie.

Hormonelle Verhütung und psychische Nebenwirkungen

Nur wenige Frauen sind sich bewusst, dass in den Beipackzetteln hormoneller Verhütungsmittel auch mögliche Nebenwirkungen im psychischen Bereich aufgeführt sind. Hormonspiralen sind bekanntermaßen für eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen wie Angststörungen oder Stimmungsschwankungen verantwortlich. Wir Hormonfachkräfte können diese Zusammenhänge bestätigen.

Gestagen-Derivate als Auslöser

Leider beschränkt sich dieses Problem nicht nur auf Hormonspiralen, sondern betrifft in vielen Fällen auch andere hormonelle Verhütungsmethoden, die Gestagen-Derivate enthalten. Nicht jede Frau spürt diese Nebenwirkungen, doch wenn nach Beginn einer hormonellen Verhütung Angststörungen oder andere ungewöhnliche Stimmungsschwankungen auftreten, sollte unbedingt eine Rücksprache mit der verordnenden gynäkologischen Fachkraft erfolgen.

Offene Kommunikation und Alternativen

Eine kompetente Fachkraft wird derartige Nebenwirkungen ernst nehmen und gemeinsam mit der Patientin Alternativen erörtern. Eine offene Kommunikation ist in solchen Fällen von größter Bedeutung, um die bestmögliche Lösung für die individuelle Situation zu finden. Es ist wichtig, dass Frauen über die potenziellen psychischen Nebenwirkungen hormoneller Verhütungsmittel aufgeklärt werden und bei Auftreten entsprechender Symptome nicht zögern, ihren Arzt oder ihre Ärztin zu konsultieren. Eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sowie die Berücksichtigung alternativer Verhütungsmethoden können dazu beitragen, unerwünschte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit zu vermeiden.

Bin ich depressiv?

Jeder Mensch durchlebt Phasen, in denen die Freude am Leben zu schwinden scheint und alles trist und grau erscheint. In solchen Momenten fühlt man sich oft „deprimiert“. Allerdings ist es wichtig, zwischen einer vorübergehenden Verstimmung und einer klinischen Depression zu unterscheiden. Eine Depression im medizinischen Sinne ist weitaus mehr als nur eine kurzzeitige Phase der Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit, die nahezu jeder Mensch im Laufe seines Lebens ein- oder mehrmals erlebt. Unterstützung findest du bei der Deutschen Depressionshilfe. Für eine erste Einschätzung findest du dort auch diesen Selbsttest Depression *)

Die komplexen Zusammenhänge bei psychischen Erkrankungen

Obwohl das Hormonsystem nicht immer die Hauptursache für Depressionen oder Angststörungen ist, sind hormonelle Faktoren oft mehr oder weniger daran beteiligt. Eine hormonelle Unterstützung sollte daher mit einer zuverlässigen Fachkraft erörtert werden, sofern entsprechende Tests und passende Symptome darauf hindeuten.

Die Wechselwirkungen zwischen Darm, Hormonen und Psyche

Es ist oft nicht eindeutig, was zuerst vorhanden war: Eine Darmstörung, die das Hormonsystem beeinträchtigt hat, oder eine hormonelle Empfängnisverhütung oder unangemessene Schilddrüsenmedikation, die das Hormongleichgewicht gestört und somit Darm, Stoffwechsel und Gefühle durcheinander gebracht hat.

Weitere mögliche Ursachen für seelische Notlagen

Neben hormonellen Faktoren können auch Schadstoffbelastungen, Nährstoffmängel, Schlafmangel, traumatische Erlebnisse, Beziehungskrisen, Vernachlässigung in der Familie, Mobbing oder chronische Erschöpfung (Burn-out) zu seelischen Notlagen wie Depressionen oder Ängsten führen. Diese Bandbreite möglicher Ursachen verdeutlicht, dass bei psychischen Nöten oder Erkrankungen selten nur der Psychologe gebraucht wird. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigt, ist von entscheidender Bedeutung für eine effektive Behandlung.

Hormonelle Risikofaktoren für Angststörungen

Bestimmte hormonelle Ungleichgewichte können das Risiko für die Entwicklung von Angststörungen erhöhen. Zu den hormonellen Faktoren, die Angststörungen begünstigen können, gehören:

Schilddrüsenüberfunktion oder überhöhte Schilddrüsenmedikation

Eine Überfunktion der Schilddrüse oder eine zu hohe Dosierung von Schilddrüsenmedikamenten kann zu einem Überschuss an Schilddrüsenhormonen führen. Dies kann Symptome wie Nervosität, Reizbarkeit und Angstzustände auslösen oder verstärken.

Niedriger Testosteronspiegel

Ein Mangel an dem Hormon Testosteron, insbesondere bei Männern, kann mit Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit und depressiven Verstimmungen einhergehen. Eine zu niedrige Testosteronausschüttung kann somit das Risiko für Angststörungen erhöhen.

Überhöhte Cortisol-Spiegel durch Cortison-Medikation

Cortisol, das Stresshormon, spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation von Angst und Stress. Eine zu hohe Cortison-Medikation kann zu überhöhten Cortisol-Spiegeln führen, was Angstzustände und Panikattacken begünstigen kann. Es ist wichtig, hormonelle Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um das Risiko für die Entwicklung von Angststörungen zu minimieren. Eine sorgfältige Überwachung und Anpassung von Medikationen sowie gezielt eingesetzte bioidentische Hormongaben, können dazu beitragen, ein gesundes Hormongleichgewicht aufrechtzuerhalten und Angststörungen vorzubeugen oder zu lindern.

Hormonelle Faktoren bei Depressionen

Bei Depressionen beobachten wir häufig Zusammenhänge mit verschiedenen hormonellen Ungleichgewichten. Folgende hormonelle Defizite treten besonders oft in Verbindung mit depressiven Erkrankungen auf:

Progesteron-Mangel

Ein Mangel an dem Hormon Progesteron, verursacht durch eine Eierstockschwäche oder die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel, kann das Risiko für Depressionen erhöhen. Progesteron spielt eine wichtige Rolle für das emotionale Wohlbefinden.

Hypophysenhormon-Mangel

Die Hypophyse, auch als Hirnanhangsdrüse bekannt, produziert verschiedene Hormone, die für eine Vielzahl von Körperfunktionen verantwortlich sind. Ein Mangel an Hypophysenhormonen kann zu Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen führen.

Mangel an Nebennierenhormonen, insbesondere Cortisol

Die Nebennieren produzieren Hormone wie Cortisol, die für die Stressregulation und den Energiehaushalt des Körpers entscheidend sind. Ein Mangel an Nebennierenhormonen, insbesondere Cortisol, kann mit Erschöpfung, Antriebslosigkeit und depressiven Symptomen einhergehen.

Mangel an Schilddrüsenhormon FT3 (Trijodthyronin)

Das Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (FT3) spielt eine wichtige Rolle für den Stoffwechsel und die Regulation von Stimmung und Energie. Ein Mangel an FT3 kann zu Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und depressiven Verstimmungen führen.Es ist wichtig, diese hormonellen Ungleichgewichte frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um das Risiko für Depressionen zu minimieren oder bestehende depressive Symptome zu lindern. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl psychologische als auch hormonelle Faktoren berücksichtigt, ist entscheidend für eine effektive Behandlung von Depressionen.

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