Die Wahrheit über Osteoporose: Hormone, Symptome und Knochenstärke

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Wie kannst du deine Knochengesundheit effektiv schützen und dem stillen Fortschreiten der Osteoporose vorbeugen? Dazu solltest du wissen, was genau Osteoporose ist und welche Faktoren eine Rolle bei ihrer Entstehung spielen.

In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit Osteoporose auseinandersetzen, um dir die Wahrheit über diese häufige Erkrankung zu offenbaren. Wir werden die Ursachen beleuchten, die hinter dem Abbau der Knochenmasse stehen, sowie die Symptome, auf die du achten solltest.

Darüber hinaus stelle ich dir verschiedene Behandlungsmöglichkeiten vor, die helfen können, den Fortschritt von Osteoporose zu verlangsamen oder sogar umzukehren. Von einer gesunden Ernährung bis hin zu speziellen Übungen – ich werde dir Tipps geben, wie du deine Knochen stärken kannst.

Bleib also dran, um mehr darüber zu erfahren, was Osteoporose wirklich ist und wie du aktiv gegen diese Erkrankung vorgehen kannst.

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Was genau ist Osteoporose?

Osteoporose ist eine Erkrankung, die durch eine Abnahme der Knochendichte und -qualität gekennzeichnet ist, was zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche führt. Diese Erkrankung wird oft als „stille Krankheit“ bezeichnet, da sie in der Regel keine frühen Symptome zeigt und viele Menschen sich ihrer Erkrankung erst bewusst werden, wenn sie einen Bruch erleiden. Osteoporose betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere Frauen nach der Menopause, kann aber auch Männer und jüngere Menschen betreffen.

Die Knochen bestehen aus lebendem Gewebe, das ständig abgebaut und wieder aufgebaut wird. Bei Osteoporose überwiegt der Abbau der Knochensubstanz, sodass die Knochen schwächer und brüchiger werden. Die Erkrankung kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich der Beeinträchtigung der Mobilität und der Lebensqualität. Ein einfacher Sturz kann zu schweren Frakturen, insbesondere im Hüft-, Handgelenk- oder Wirbelsäulenbereich, führen, die oft einen langen Rehabilitationsprozess nach sich ziehen.

Um Osteoporose zu verstehen, müssen wir uns auch mit den biologischen Prozessen auseinanderzusetzen, die zur Knochengesundheit beitragen. Faktoren wie Hormone, Ernährung und körperliche Aktivität spielen eine entscheidende Rolle. In den folgenden Abschnitten werden wir die Ursachen und Risikofaktoren für Osteoporose genauer unter die Lupe nehmen, um ein umfassendes Bild dieser weit verbreiteten Erkrankung zu erhalten.

Ursachen von Osteoporose

Die Ursachen von Osteoporose sind vielschichtig und können sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren umfassen. Ein wesentlicher Aspekt ist das hormonelle Gleichgewicht im Körper. Bei Frauen tritt nach der Menopause ein signifikanter Rückgang des Östrogenspiegels auf, was zu einem schnelleren Abbau der Knochensubstanz führt. Bei Männern sind Testosteronmängel ebenfalls ein Risikofaktor. Hormone sind entscheidend, da sie die Aktivität der Osteoblasten (Zellen, die neues Knochengewebe bilden) und Osteoklasten (Zellen, die Knochensubstanz abbauen) regulieren.

Ein weiterer wichtiger Faktor sind unsere Ernährungsgewohnheiten. Ein Mangel an essentiellen Nährstoffen wie Kalzium und Vitamin D kann deine Knochengesundheit beeinträchtigen. Kalzium ist ein Hauptbestandteil unserer Knochen, während Vitamin D die Aufnahme von Kalzium im Körper fördert. Wenn der Körper nicht genug von diesen Nährstoffen erhält, kann dies zu einer Verringerung der Knochendichte führen. Darüber hinaus können bestimmte Erkrankungen, wie Hypothyreose oder rheumatoide Arthritis, das Risiko für Osteoporose erhöhen, weil sie die Knochengesundheit negativ beeinflussen.

Genetische Faktoren spielen auch eine Rolle, da eine familiäre Vorgeschichte in Verbindung mit Osteoporose das Risiko erhöhen kann. Studien zeigen, dass Menschen mit Familienmitgliedern, die an Osteoporose leiden, ein höheres Risiko haben, selbst zu erkranken. Diese genetische Prädisposition kann durch Umweltfaktoren, Lebensstil und Ernährung weiter verstärkt werden, was zu einem komplexen Zusammenspiel von Ursachen führt, das bei der Prävention und Behandlung der Erkrankung berücksichtigt werden muss.

Risikofaktoren für Osteoporose

Es gibt mehrere Risikofaktoren, die zur Entwicklung von Osteoporose beitragen können. Zu den wichtigsten gehören das Alter, Geschlecht, genetische Veranlagung und Lebensstil. Wir Frauen haben ein höheres Risiko als Männer, insbesondere nach der Menopause, wenn der Verlust von Östrogen unsere Knochendichte verringert. Zudem steigt das Risiko mit zunehmendem Alter an, da die Knochenmasse natürlicherweise abnimmt, und viele ältere Menschen nicht genügend Nährstoffe und Bewegung erhalten.

Ein weiterer bedeutender Risikofaktor ist die Körpergröße und das Körpergewicht. Personen mit einer geringen Körpergröße und niedrigem Gewicht haben ein erhöhtes Risiko, da sie in der Regel weniger Knochenmasse besitzen. Auch ein ungesunder Lebensstil, der wenig Bewegung, übermäßigen Alkoholkonsum und Rauchen umfasst, kann das Risiko für Osteoporose erhöhen. Regelmäßige körperliche Aktivität ist entscheidend, um die Knochendichte zu erhalten und zu fördern.

Aber auch bestimmte Erkrankungen und Medikamente können einen maßgeblichen Einfluss auf die Knochengesundheit haben. Chronische Erkrankungen wie Diabetes, rheumatoide Arthritis oder Magen-Darm-Erkrankungen, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen, können das Risiko erhöhen. Wenn man über einen längeren Zeitraum Medikamente einnehmen muss, insbesondere Kortikosteroiden, dann kann das ebenfalls negative Auswirkungen auf die Knochengesundheit haben. Ein umfassendes Verständnis dieser Risikofaktoren ist wichtig, um frühzeitig Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Osteoporose zu ergreifen.

Symptome von Osteoporose

Die Symptome von Osteoporose sind oft subtil und treten erst in fortgeschrittenen Stadien der Erkrankung auf. Viele Menschen bemerken zunächst keine Anzeichen, bis sie einen Knochenbruch erleiden, der durch eine relativ geringe Belastung verursacht wird. Zu den häufigsten Symptomen gehören Schmerzen in den Knochen oder Gelenken sowie eine verringerte Körpergröße im Laufe der Zeit. Oft führt die Erkrankung zu einer Kyphose, einer Verkrümmung der Wirbelsäule, die zu einem „runden Rücken“ führen kann.

Ein weiteres häufiges Symptom ist eine erhöhte Anfälligkeit für Frakturen. Betroffene können feststellen, dass sie bei alltäglichen Aktivitäten, wie dem Heben eines schweren Gegenstandes oder einem Sturz, leichter Knochenbrüche erleiden. Diese Frakturen können besonders schmerzhaft sein und lange Heilungszeiten erfordern, was die Lebensqualität und Mobilität erheblich beeinträchtigen kann.

Menschen mit Osteoporose können unter einer allgemeinen Schwäche leiden, die das Gleichgewicht und die Koordination beeinträchtigen kann. Dies erhöht das Risiko weiterer Stürze und Verletzungen. Es ist wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine rechtzeitige Diagnose und geeignete Behandlungsmöglichkeiten zu gewährleisten.

Diagnose von Osteoporose

Die Diagnose von Osteoporose erfolgt in der Regel durch eine Kombination von medizinischer Anamnese, körperlicher Untersuchung und speziellen Tests. Ein zentraler Bestandteil der Diagnose ist die Knochendichtemessung, die häufig mit der Dual-Energy-X-ray-Absorptiometry (DEXA) durchgeführt wird. Dieser Test misst die Knochendichte und hilft dabei, das Risiko von Frakturen zu bewerten. Ein niedriger Wert im Vergleich zu den Normwerten kann auf Osteoporose oder eine Osteopenie (eine Vorstufe der Osteoporose) hinweisen.

Ärzte berücksichtigen auch andere Faktoren wie das Alter, Geschlecht, familiäre Vorgeschichte und Lebensstil des Patienten. Eine gründliche Anamnese kann helfen, Risikofaktoren zu identifizieren, die zur Entwicklung der Erkrankung beigetragen haben. In einigen Fällen können auch Blutuntersuchungen erforderlich sein, um den Gehalt an Kalzium, Vitamin D und anderen wichtigen Nährstoffen zu überprüfen, die für die Knochengesundheit entscheidend sind.

Wenn Osteoporose frühzeitig erkannt wird, können geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Knochendichte zu verbessern und das Risiko von Frakturen zu minimieren. Dies kann die Erkrankung verlangsamen oder sogar umkehren. Wenn das keine guten Nachrichten sind!

Behandlungsmöglichkeiten für Osteoporose

Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, die Knochendichte zu erhöhen, das Risiko von Frakturen zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Zu den häufigsten Behandlungsmöglichkeiten gehören Medikamente, die entweder den Knochenabbau verlangsamen oder den Knochenaufbau fördern. Bisphosphonate sind eine der häufigsten Medikamentengruppen, die zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden. Sie helfen, den Verlust von Knochensubstanz zu verlangsamen und das Risiko von Frakturen zu senken.

Allerdings haben neuere Forschungsergebnisse Bedenken hinsichtlich ihrer Langzeitanwendung aufgeworfen:

  1. Bisphosphonate können in seltenen Fällen sogenannte atypische Femurfrakturen verursachen. Das Risiko steigt mit der Dauer der Behandlung.
  2. Nach zweijähriger Therapie erleiden schätzungsweise 2 von 100.000 Patienten jährlich einen spontanen Knochenbruch. Nach acht Jahren steigt diese Zahl auf 78 von 100.000.
  3. Die gleichzeitige Einnahme von Glukokortikoiden oder Protonenpumpenhemmern kann das Risiko für spontane Brüche erhöhen.
  4. Weitere mögliche Nebenwirkungen umfassen Osteonekrose des Kiefers und gastrointestinale Beschwerden.

So harmlos, wie sie dargestellt werden, sind Biphosphonate nun einmal nicht. Deshalb ist es umso wichtiger, rechtzeitig vorzusorgen, um einer solchen Therapie erst gar nicht ausgeliefert zu werden. Vorsorge ist und bleibt die beste Medizin!

Eine gesunde Ernährungsweise kann vor Osteoporose schützen

Eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D ist essentiell für die Knochengesundheit. In einigen Fällen werden Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, um sicherzustellen, dass der Körper die notwendigen Nährstoffe erhält. Regelmäßige körperliche Aktivität, einschließlich gezielter Übungen zur Stärkung der Muskulatur, kann ebenfalls zu einer gesunden Knochenstruktur beitragen.

Ernährungstipps für starke Knochen

Eine gesunde Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der Knochengesundheit. Um Osteoporose vorzubeugen, solltest du darauf achten, genügend Kalzium und Vitamin D zu konsumieren. Kalziumreiche Lebensmittel sind Milchprodukte wie Joghurt und Käse, grünes Blattgemüse wie Brokkoli und Grünkohl sowie Nüsse und Samen. Eine tägliche Aufnahme von etwa 1000 mg Kalzium für Erwachsene ist empfehlenswert, wobei der Bedarf für Frauen über 50 und Männer über 70 auf etwa 1.200 mg steigt.

Vitamin D ist entscheidend, da es die Aufnahme von Kalzium im Körper unterstützt. Es kann durch Sonnenlicht synthetisiert werden, daher ist es wichtig, regelmäßig Zeit im Freien zu verbringen. Nahrungsquellen für Vitamin D sind fetter Fisch wie Lachs, Leber und angereicherte Lebensmittel wie Milch oder Säfte. Ich empfehle dir unbedingt die Einnahme eines hochwertigen Vitamin-D-Präparates, auch im Sommer, denn um ausreichend Vitamin D über die Haut zu bilden, müsstest du schon ohne Sonnenschutzfilter im Eva-Kostüm durch die Gegend laufen. In den Wintermonaten solltest du die Dosis noch entsprechend erhöhen.

Zusätzlich zu Kalzium und Vitamin D sollte die Ernährung reich an Antioxidantien, Magnesium und Vitamin K sein, die alle zur Knochengesundheit beitragen. Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte sind hervorragende Quellen für diese Nährstoffe. Eine ausgewogene Ernährung, die all diese Elemente umfasst, kann nicht nur helfen, Osteoporose vorzubeugen, sondern auch die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden fördern.

Lebensstiländerungen bei Osteoporose

Bei der Bewältigung von Osteoporose sind Lebensstiländerungen von entscheidender Bedeutung. Regelmäßige körperliche Aktivität ist eine der effektivsten Maßnahmen, um die Knochengesundheit zu fördern. Übungen, die das Gleichgewicht und die Koordination verbessern, können das Risiko von Stürzen und Verletzungen verringern. Aktivitäten wie Tai Chi, Yoga und Krafttraining sind besonders vorteilhaft, da sie sowohl die Muskulatur stärken als auch die Flexibilität erhöhen. Seilspringen ist nicht nur eine der besten präventiven Übungen, wir werden dadurch zurück in unsere Kindheit katapultiert, was uns auf dem Schlag um Jahrzehnte jünger werden lässt 😉 (Achtung! Nicht bei akuter Osteoporose springen!).

Es auch wichtig, auf eine gesunde Gewichtskontrolle zu achten. Übergewicht und Adipositas können zusätzlichen Druck auf die Gelenke ausüben, während Untergewicht die Knochendichte verringern kann. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind entscheidend, um ein gesundes Gewicht zu halten und gleichzeitig die Knochengesundheit zu unterstützen.

Schließlich solltest du ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum vermeiden. Diese Faktoren können deine Knochengesundheit erheblich beeinträchtigen und das Risiko für Osteoporose erhöhen. Stattdessen solltest du versuchen, Stress abzubauen und ausreichend Schlaf zu bekommen, da beides ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Knochengesundheit haben kann. Wenn du diese Lebensstiländerungen umsetzt, kannst du aktiv zur Verbesserung deiner Knochengesundheit beitragen.


Der Zusammenhang zwischen Hormonen und Osteoporose ist komplex

Osteoporose aus Sicht der Hormone

Damit du diesen ganzen Vorgang richtig verstehen kannst, stell dir vor, deine Knochen sind wie ein Auto, das regelmäßig gewartet werden muss. Dafür gibt es fleißige „Knochenmechaniker“ mit unterschiedlichen Aufgaben.

Osteoklasten

Sie sind wie die Automechaniker in der Werkstatt, die das Fahrzeug gründlich untersuchen. Mit geschultem Blick prüfen sie das Fahrgestell und suchen gezielt nach rostigen, beschädigten oder abgenutzten Teilen – also nach Stellen, die nicht mehr zuverlässig funktionieren. Sobald sie solche Schwachstellen entdecken, bauen sie diese Teile sorgfältig aus und entsorgen alles, was nicht mehr sicher ist. Zurück bleiben kleine Lücken im Fahrgestell, die darauf warten, wieder aufgefüllt zu werden. Und dafür gibt es den zweiten Mechanikertrupp:

Osteoblasten

Sie übernehmen die Rolle der Einbauer und Reparaturprofis. Sie bringen neues Ersatzmaterial mit und setzen es passgenau in die entstandenen Lücken ein – so, als würden sie neue Bleche einschweißen oder Ersatzteile einbauen. Dadurch wird das „Fahrgestell“ wieder stabil und belastbar. Bei jungen Menschen läuft dieser Reparaturprozess meist reibungslos und schnell ab. Mit zunehmendem Alter gibt es jedoch ein Problem: Die Ausbauer (Osteoklasten) sind weiterhin fleißig und entfernen schadhafte Teile, aber die Einbauer (Osteoblasten) kommen mit dem Nachrüsten und Verstärken nicht mehr so schnell hinterher.

Außerdem gibt es am Auto – wie auch im Knochengerüst – unterschiedlich beanspruchte Bereiche: Manche Teile, wie das Chassis oder die tragenden Achsen, müssen besonders stabil und langlebig sein. Hier dauert der Austausch und die Erneuerung besonders lange, manchmal 10 bis 12 Jahre. Andere Teile, wie Bremsbeläge oder Dichtungen, werden schneller erneuert, oft schon in 2 bis 3 Jahren. Wenn aber gerade an den empfindlichen Stellen mehr Material entfernt als wieder eingebaut wird, wird das Auto unsicher und kommt nicht mehr durch den TÜV – und genauso können auch Knochen brüchig werden, wenn der Abbau schneller voranschreitet als der Wiederaufbau.

Wer oder was steuert eigentlich das Werkstatt-Team und gibt das Tempo vor?

Die „Osteoklasten-Ausbauspezialisten“ arbeiten unter der Aufsicht von Östrogenen – wie Mechaniker, die vom Werkstattleiter Anweisungen bekommen. Ob die „Osteoblasten-Einbauer“ ebenfalls direkt auf die Östrogene hören, ist noch nicht ganz klar – wohl aber auf andere wichtige „Steuerungsfaktoren“ wie Progesteron.

Fehlt es an Östrogen, geraten die „Ausbaumechaniker“ (Osteoklasten) aus dem Gleichgewicht und legen richtig los: Sie bauen alte und beschädigte Autoteile (Knochenmasse) viel schneller aus, als es eigentlich gut wäre. Das Auto – beziehungsweise der Knochen – verliert dadurch an Substanz.

Doch Östrogene allein können den bereits entstandenen Schaden nicht rückgängig machen. Um die entstandenen Lücken wieder fachgerecht zu füllen und das Fahrgestell zu stabilisieren, braucht es das „Ersatzteilmanagement“ durch Progesteron. Nur mit diesem Hormon können die Einbaumechaniker (Osteoblasten) neues Material einbauen und den Knochen wieder aufbauen.

Sind die Östrogene hingegen dauerhaft zu aktiv, werden die ausgebauten, alten Teile nicht schnell genug entsorgt. Man denke an das Sprichwort: Viele Köche verderben den Brei! Das führt dann dazu, dass sich über die Jahre immer mehr „Roststellen“ ansammeln: Die Substanz bleibt zwar äußerlich erhalten und auf den ersten Blick – etwa bei einer Knochendichtemessung – sieht alles noch recht solide aus. Doch in Wirklichkeit wird das Material immer dünner und brüchiger, wie ein Auto, das zwar noch lackiert ist, aber im Inneren schon durchgerostet.

Die Erfahrung zeigt: Frauen, die über viele Jahre nur einseitig Östrogen als „Ersatzteil“ bekommen, haben nach acht Jahren genauso viele „Rahmenbrüche“ (Knochenbrüche) wie Frauen, die nie eine Hormonpille genommen haben. Das sollte uns wirklich zu denken geben.

Östrogene

Östrogene spielen eine zentrale Rolle bei der Knochengesundheit:

  • Insbesondere das Östrogen Estradiol, fördert den Knochenaufbau und hemmt den Knochenabbau
  • Nach der Menopause sinkt der Östrogenspiegel bei Frauen drastisch, was zu einem beschleunigten Knochenverlust führt
  • Etwa jede dritte Frau entwickelt unmittelbar nach den Wechseljahren eine postmenopausale Osteoporose

Progesteron

Progesteron ist ein wichtiger Schutzfaktor für die Knochengesundheit und sollte bei der Prävention und Behandlung von Osteoporose immer mitberücksichtigt werden:

  • Progesteron regt die Osteoblasten (knochenbildende Zellen) an und fördert so aktiv die Neubildung von Knochensubstan
  • Ein ausgewogenes Verhältnis von Östrogen und Progesteron ist wichtig für gesunde Knochen. Während Östrogen den Knochenabbau bremst, unterstützt Progesteron den Aufbau.
  • Zyklusstörungen, ausbleibender Eisprung oder die Wechseljahre führen zu weniger Progesteron – das kann das Osteoporoserisiko erhöhen.
  • Studien deuten darauf hin, dass Progesteron nicht nur den Abbau verlangsamt, sondern auch bereits verlorene Knochensubstanz teilweise regenerieren kann.

Testosteron

Auch Testosteron spielt eine wichtige Rolle für die Knochengesundheit bei Frauen und kann Osteoporose über den Knochenstoffwechsel beeinflussen:

  • Testosteron fördert den Knochenaufbau und hemmt den Knochenabbau bei Frauen, indem es direkt auf Osteoblasten und Osteoklasten wirkt.
  • Mit den Wechseljahren sinkt der Testosteronspiegel bei Frauen ab.
  • Dieser Abfall trägt neben dem Östrogenmangel zum erhöhten Osteoporose-Risiko nach der Menopause bei.

Hormonelle Unterschiede zwischen Männern und Frauen

Männer über 50 haben in der Regel höhere Östrogenspiegel als gleichaltrige Frauen nach der Menopause. Dies führt dazu, dass Männer zunächst bessere Ausgangsbedingungen und stärkere Knochen mit höherer Knochenmasse und besserer Knochenstruktur haben.

Neu entdecktes Hormon CCN3

Forscher haben kürzlich ein neues Hormon namens CCN3 entdeckt:

  • Es scheint für die Robustheit der Knochen bei jungen Frauen verantwortlich zu sein
  • CCN3 könnte erklären, warum die Knochen stillender Mütter trotz niedrigem Östrogenspiegel und Kalziumentzug stark bleiben

schwerwiegende Auswirkungen eines Hormonmangels

  • Bei Frauen führt der Östrogenmangel nach der Menopause zu einem schnellen Knochenverlust
  • Bei Männern kann ein Testosteronmangel zu Osteoporose führen, wobei der Hormonabfall langsamer verläuft als bei Frauen

Hormone, insbesondere Östrogen und Testosteron, spielen also eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Knochengesundheit. Ihr Mangel ist ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung von Osteoporose, wobei Frauen aufgrund des stärkeren hormonellen Abfalls während der Menopause häufiger betroffen sind als Männer. Somit spielt die Menopause eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von Osteoporose bei uns Frauen.

Hier noch eine ausführlichere Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Menopause, Hormonen und Osteoporose:

Veränderung der Knochenmasse

  • Der Knochenmasseverlust beginnt bereits in der Prämenopause, etwa 5-10 Jahre vor der letzten Regelblutung
  • In der Postmenopause, den Jahren nach der letzten Regelblutung, beschleunigt sich der Knochenverlust deutlich
  • Frauen verlieren ab der Menopause verstärkt Knochensubstanz aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels

Hormonelle Veränderungen

  • In der Prämenopause treten oft Blutungsstörungen durch ein Ungleichgewicht der Hormone auf
  • In der Postmenopause dominieren Östrogenmangelbeschwerden, die über Jahre anhalten können
  • Der Rückgang des Östrogenspiegels nach der Menopause ist ein Hauptfaktor für die Entwicklung der postmenopausalen Osteoporose

Auswirkungen auf die Knochengesundheit

  • Jede Frau verliert spätestens ab der Menopause verstärkt Knochensubstanz
  • Der jährliche Knochenmasseverlust steigt von etwa 1% ab dem 40. Lebensjahr auf bis zu 4% in der Postmenopause
  • Etwa 30% der Frauen entwickeln nach der Menopause eine Osteoporose

Risikofaktoren

  • Intensivere klimakterische Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche scheinen mit einem stärkeren Knochenabbau einherzugehen
  • Eine frühzeitige Menopause oder die operative Entfernung der Eierstöcke vor dem 45. Lebensjahr erhöhen das Osteoporoserisiko deutlich

Prävention und Behandlung

  • Experten empfehlen Frauen ab 50 Jahren, ihre Knochendichte erstmals messen zu lassen
  • Durch natürliche Hormonregulation kann der postmenopausale Knochenmasseverlust aufgehalten werden und ist deshalb auch für eine Frakturprävention geeignet

Die Menopause markiert also einen kritischen Zeitpunkt für die Knochengesundheit von Frauen. Der damit einhergehende Östrogenmangel ist ein Hauptfaktor für die Entwicklung der postmenopausalen Osteoporose, was die enge Verbindung zwischen Hormonen, Menopause und Knochengesundheit unterstreicht.

Mythen um die Osteoporose, die du kennen solltest

Mythos 1: Osteoporose durch Kalzium-Mangel

In unseren Breitengraden nehmen wir über die Ernährung mehr als genug Kalzium auf. Trotzdem leiden viele Menschen im Alter an Osteoporose – selbst diejenigen, die ihr Leben lang regelmäßig Milchprodukte und viel Gemüse gegessen haben. Das zeigt: Die Ursache von Knochenschwund liegt nicht darin, dass wir zu wenig Kalzium zu uns nehmen. Vielmehr verlieren die Knochen bei dieser Erkrankung übermäßig viel Kalzium, und das lässt sich durch die Ernährung allein nicht ausgleichen, egal wie viele Kalziumpräparate man einnimmt. Ein wichtiger Faktor in diesem Prozess ist die Nebenschilddrüse, die den Kalziumhaushalt im Körper steuert und damit maßgeblich an der Entstehung von Osteoporose beteiligt ist.

Mythos 2: Osteoporose entsteht in den Wechseljahren

Osteoporose kann bereits viele Jahre vor der eigentlichen Menopause beginnen und erste Veränderungen an den Knochen hinterlassen – häufig schon 5 bis 20 Jahre früher. Besonders kritisch wird es dann mit dem Eintritt in die Wechseljahre: Der sinkende Östrogenspiegel in dieser Phase beschleunigt den Knochenabbau deutlich, was das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche stark erhöht. Wenn Frauen durch äußere Einflüsse wie eine vorzeitige Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) frühzeitig in die Wechseljahre kommen, wird der natürliche Hormonhaushalt abrupt verändert. Dadurch sinkt der Östrogenspiegel im Körper deutlich schneller als es normalerweise der Fall wäre. Dieser plötzliche Hormonmangel führt dazu, dass der Knochenabbau bereits in vergleichsweise jungen Jahren einsetzt und der Körper verstärkt gefordert ist, die Knochensubstanz unter erschwerten Bedingungen zu erhalten.

Je früher die Wechseljahre beginnen – sei es natürlich oder durch einen medizinischen Eingriff ausgelöst –, desto negativer wirkt sich das auf die Knochenstabilität aus. Das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche steigt deutlich, weil der Schutz durch das Östrogen fehlt und der Knochenstoffwechsel aus dem Gleichgewicht gerät.

Mythos 3: Osteoporose als folge von Östrogen-Mangel

Die Vorstellung, dass allein der Rückgang des Östrogenspiegels in den Wechseljahren die Hauptursache für Osteoporose ist, greift zu kurz. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Knochenschwund oft schon viele Jahre vor der Menopause einsetzt und nicht erst dann, wenn der Östrogenspiegel sinkt. Zwar kann eine Östrogentherapie den Knochenabbau für einige Jahre etwas bremsen, doch langfristig lässt sich der Verlust an Knochensubstanz damit nicht aufhalten.

Ein dauerhaftes Übermaß an Östrogen bei gleichzeitigem Mangel an Progesteron – wie es etwa durch bestimmte hormonelle Verhütungsmittel entstehen kann – führt dazu, dass die Erneuerung der Knochen verlangsamt wird. Die Knochensubstanz wird dadurch anfälliger für Brüche und Schäden, auch wenn dies in Knochendichtemessungen oft nicht sofort sichtbar ist. Das Risiko für Osteoporose bleibt also bestehen, selbst wenn der Östrogenspiegel künstlich hochgehalten wird.

Das veranschaulicht uns deutlich, dass ein ausgewogenes Verhältnis der Hormone und nicht allein der Östrogenspiegel entscheidend für die Knochengesundheit ist.


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